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Was ist die Route der Industriekultur?
Hochöfen, Gasometer und Fördergerüste haben über Jahrzehnte das Gesicht des Ruhrgebiets geprägt. Heute sind sie wichtige Zeugen der 150-jährigen industriellen Vergangenheit des Reviers, aber auch des sich vollziehenden Strukturwandels zur Metropole Ruhr. Die ehemaligen Produktionsstätten sind keine Orte wehmütiger Erinnerung, sondern haben sich längst zu lebendigen industriekulturellen Räumen und attraktiven Veranstaltungsorten mit touristischer Anziehungskraft entwickelt.
Industriekulturelles Erbe der Metropole Ruhr
Die Route der Industriekultur ist ein Projekt des Regionalverband Ruhr (RVR), das 1999, im Präsentationsjahr der Internationalen Bauaustellung IBA Emscherpark, an die Start ging. Die Route der Industriekultur erschließt auf einem 400 Kilometer langen Straßenrundkurs das industriekulturelle Erbe des Ruhrgebiets. Zum Kernnetz der ausgeschilderten Straßenroute zählen die so genannten Primärstandorte, insgesamt 25 Ankerpunkte (Highlights), 17 Panoramen der Industrielandschaft (Aussichtspunkte) sowie die 13 schönsten Siedlungen verschiedener Epochen. Bereits die Ankerpunkte spiegeln unterschiedliche Aspekte der regionalen Industriegeschichte wider: in erster Linie die beiden zentralen Säulen Bergbau und Stahlindustrie, aber auch Themen wie Chemie und Energie, Binnenschifffahrt und Eisenbahn oder Wasserwirtschaft. Heute haben sich die Ankerpunkte der Route - national wie international - als Museums-, Veranstaltungs- und Kultur-Standorte einen Namen gemacht, als Einzelstandorte aber auch als beeindruckende Einstiegspunkte in das verbindende Gesamtsystem der Route.
28 Themenrouten mit rund 1000 Sekundärstandorten bieten darüber hinaus die Chance, das Ruhrgebiet auf ganz persönliche Art und Weise kennenzulernen - ganz gleich, ob es um Kumpel geht, Braukunst, Schrebergärten oder Unternehmervillen. Zwei weitere Routen sind derzeit in Vorbereitung. Und wer lieber per Fahrrad unterwegs sind, dem bietet sich auf der Route der Industriekultur per Rad, einem künftig 1.200 Kilometer langen Radwegenetz eingebettet ins neue radrevier.ruhr, vielfältige und spannende Touren durch die Metropole Ruhr. Über vielfältige Publikationen macht der RVR die Route der Industriekultur darüber hinaus auch in Wort und Bild erfahrbar.
Trailer: Ruhrkult(o)ur - ein Film von Wolfgang Schmitt
Mehr als zwei Jahre lang hat der Wittener Dokumentarfilmer Wolfgang Schmitt die Route der Industriekultur mit dem Fahrrad bereist. Immer dabei: die Kamera. Das Ergebnis seiner Reise: ein 85-minütiger Film mit dem Titel „Ruhrkult(o)ur“. Auf seinem im Osten der Route beginnenden Weg hat der ehemalige Maschinenbauingenieur nahezu alle Ankerpunkte der Route der Industriekultur besucht und im Film porträtiert. Abgerundet werden diese Porträts durch Interviews mit den Akteuren vor Ort, die erkennen lassen, dass nicht nur Schmitt „Ruhri aus Leidenschaft“ ist.