Bergbau-Berufsgenossenschaft, Bezirksverwaltung Bochum
EIN KLUGER MANN BAUT VOR
Die Bergarbeit unter Tage war lange Zeit besonders gefährlich. Abseits der großen und oft verheerenden Schlagwetterexplosionen war seit jeher der Stein- und Kohlenfall eine besonders häufige Ursache individueller Unfälle, die unzähligen Bergleuten das Leben kostete. Die Vermeidung solcher Unfälle war deshalb ein zentrales Thema der Sicherheitswerbung im Bergbau, und bereits seit den 1930er-Jahren kam hierbei auch das Medium Film zum Einsatz.
Bergleute beim Setzen eines Reibungsstempels, ca. 1950. © montan.dok/Bergbau-Archiv Bochum
FILMOGRAFISCHE ANGABEN
Produzent: Ewald-Film GmbH, Düsseldorf
Auftraggeber: Bergbau-Berufsgenossenschaft, Bezirksverwaltung Bochum
Produktionsjahr: 1966
Laufzeit: 17 Minuten
Format 16-mm-Lichtton, Schwarz-Weiß
Archiv: sv:dok, Dokumentations- und Forschungsstelle der Sozialversicherungsträger (Montanhistorisches Dokumentationszentrum (montan.dok)/Bergbau-Archiv Bochum)
FILMINFOS
"Ein kluger Mann baut vor"
Standbild aus dem Film "Ein kluger Mann baut vor". © sv:dok, Dokumentations- und Forschungsstelle der Sozialversicherungsträger mit montan.dok/Bergbau-Archiv Bochum
ZUM INHALT
In einleitenden Cartoons und einer Kombination aus Real- und Trickaufnahmen werden die Gefahren beim Strebausbau vorgestellt. Wer beim Einbringen der Reibungsstempel Fehler begeht, ist von Stein- und Kohlenfall bedroht. Gleiches gilt beim Rauben der Stempel, bei dem das Hangende zu Bruch gehen kann. Wie Unfällen vorzubeugen ist, erläutert der Film anhand einzelner Arbeitsschritte im Umgang mit den Stempeln. Der technische Fortschritt im Kohlenabbau ging einher mit neuen Unfallquellen. Ab den 1950er-Jahren setzten sich schälende Abbaumaschinen durch. Damit entstanden Abbauflächen, die durch gesonderte Verfahren gesichert werden mussten. Eine weitere Herausforderung für den Bergmann war der Übergang von Holz- zu Stahlstempeln, für deren sichere Handhabung neues Fachwissen erforderlich war.
HINTERGRÜNDE DER FILMPRODUKTION
Der Film stellt einen Übergang in der Vermittlung von Arbeitsschutzthemen dar. Zum einen folgt die Erzählung dem klassischen Muster „falsches Handeln – Unfallfolge – richtiges Handeln“. Zum anderen nimmt der Film Anleihen an die populäre Bilderserie „Vater und Sohn“ und bricht den Ernst der Gefahrenszenen mit humoristischen Cartoons. Der Kommentar verbleibt im Unterweisungston, kombiniert mit einprägsamen Reimen an die Bergleute: „Sie sehen, was passieren kann, doch Sie sind ja ein kluger Mann!“