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LWL-Museum Henrichshütte



Wie ein Koloss erhebt sich der Hochofen der Henrichshütte Hattingen über die Landschaft, ein Museum zur Geschichte von Eisen und Stahl mit Exponaten von ganz eigener Dimension. Die Geschichte der Henrichshütte ist eine Geschichte von Eisen und Stahl. Zudem eine Geschichte des Widerstands. Und das von Beginn an. Die ersten, die protestierten, waren die Bauern der Region, die sich gegen Einbruch der Industrie in die Ruhrlandschaft auflehnten. Die letzten waren die Männer und Frauen, die gegen die Schließung des Standortes und den Verlust ihrer Arbeitsplätze, mehr noch: ihres Lebensmittelpunktes kämpften. Als LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen erzählt das Werk heute all diese Geschichten, an Originalschauplätzen und über ein museales Konzept, das auch die einstige Belegschaft zu Wort kommen lässt.

Hattingen, Mitte des 19. Jahrhunderts: Wiesen, Weiden und Felder dominierten das hügelige Ruhrtal. Eine Idylle, die mit Gründung der Henrichshütte 1854 enorme Einschnitte erfuhr. Kohlen- und Erzvorkommen sowie die schiffbare Ruhr hatten Graf Henrich zu Stolberg-Wernigerode genau hier zum Bau eines eisenproduzierenden Werks veranlasst; bereits ein Jahr später wurde der erste koksbefeuerte Hochofen angeblasen. Rund 25 Tonnen Roheisen täglich schaffte die damals revolutionäre Technologie. Doch gerade die angeblichen Standortvorteile sorgten für einen herben Rückschlag: Die Ruhr war wegen häufiger Hochwasser für die Schifffahrt wenig geeignet; mit dem Anschluss an die Ruhrtalbahn 1869 verlor sie gänzlich an Bedeutung. Die Umweltbelastungen stiegen, der Unmut in der Bevölkerung wuchs und schon 1870 reichten die Eisenerzvorkommen nicht mehr zur Deckung des Bedarfs der Hütte; Lieferungen aus dem Siegerland, später aus Schweden wurden nötig. Es folgten: wechselnde Besitzer, Modernisierungen, gar die Verlegung der Ruhr 1959, um Fläche zu gewinnen. 1940 lag die Tagesleistung bei rund 800 Tonnen Roheisen; 1959 schafften - nach kriegsbedingtem Stillstand - zwei Öfen je 2.400 Tonnen täglich. Etwa 10.000 Menschen standen zu dieser Zeit auf der Henrichshütte in Brot und Arbeit. Doch ab 1963 begannen bereits die ersten Stilllegungen; 1987 wurde der letzte Hochofen gegen den erbitterten Widerstand der Bevölkerung ausgeblasen. Neben der Stahlkrise und der Konkurrenz aus Japan und den USA erwies sich der Standort als wesentlicher Grund für das Aus: Ohne eigenen Hafen bedurfte es stets mehrerer Umschläge beim Transport von Rohmaterial und Produkten.

Als Ankerpunkt der Route setzt sich das LWL-Industriemuseum Henrichshütte heute mit allen Aspekten der Schwerindustrie im Ruhrgebiet auseinander. Besucher*innen können seit dem Jahr 2000 im LWL-Industriemuseum dem »Weg des Eisens« folgen und dabei die einstmals harten Arbeitswelten der Henrichshütte kennenlernen. Zugleich ist das Thema Industrienatur mit dem »Grünen Weg« und einer » Hütten-Safari « fest im Museumskonzept verankert.

Das Museumsmaskottchen »Ratte« übersetzt die technischen Zusammenhänge für Kinder. Ein besonderes Erlebnis sind die abendlichen Führungen im Fackelschein.

Werksstraße 31- 33
45527 Hattingen
Telefon: +49 2324 / 9247-140
eMail: henrichshuette@lwl.org
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Geschlossen: Montag

Dienstag – Sonntag und an Feiertagen: 10:00 bis 18:00 Uhr Letzter Einlass 17 Uhr Montag geschlossen (außer an Feiertagen)

Öffnungszeiten:


Erwachsene:
5,00 €

Kinder:
Kostenlos

Reduzierter Preis:
2,50 €

Gruppen ab 16 Personen:
4,50 €

Kinder, Jugendliche, Schüler*innen:
Kostenlos


PKW-Parkplätze vorhanden
Schlechtwetterangebot
für jedes Wetter
für Gruppen
für Schulklassen
für Familien
Expeditives Milieu
Adaptiv-Pragmatische Mitte

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